Das Leben ist nicht vollkommen, auch nicht die Medizin. Dass wir aber heute, zumindest in unserer 1. Welt, in einer Bequemlichkeit und Sicherheit leben, von der die Menschen früher nur träumen konnten, ist unter anderem der Medizin zu verdanken – einschließlich meinen Fachgebieten, der Neurologie und Psychiatrie.

Früher war man zahllosen Erkrankungen gegenüber hilflos ausgeliefert. Epilepsie, Parkinson, Depressionen, Schizophrenie, Infektionskrankheiten, chronische Schmerzen etc. hielt man einfach für gottgegeben oder den Einfluss böser Mächte. Heute versteht man solche Krankheiten immer besser und kann sie vielfach gut behandeln. Und mit zunehmendem naturwissenschaftlichen Verständnis wird es in Zukunft wieder neuere und noch bessere Behandlungskonzepte geben.

Fortschritt und eine heute sehr hohe Lebenserwartung sind erfreulich, aber können wiederum neue Schwierigkeiten bereiten. Hier ist es ebenfalls Aufgabe und Kompetenz der Medizin, Lösungen zu erarbeiten, um mit den neuen "Zivilisationserkrankungen" zurecht zu kommen, angefangen bei Schlafstörungen über ernährungsbedingte Stoffwechselkrankheiten bis hin zu den chronischen Beschwerden des Bewegungsapparates und den Schwierigkeiten eines zunehmenden Älterwerdens.

Nicht nur länger zu leben, sondern auch besser zu leben, ist das, was wir gerade heute, in der modernen naturwissenschaftlichen Medizin, auf keinen Fall aus den Augen verlieren dürfen.